Der Zusammenbruch der Weimarer Republik
– und was weiter?

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Statt eines Vorworts

Die vorliegende Schrift ist mit der rechts abgebildeten Titelseite in der kurzen Periode zwischen Legalität und Illegalität am Ende der Weimarer Republik Ausgang des Jahres 1932 in Deutschland erschienen. Sie wurde von der KPD-O schon illegal verbreitet. Gegenüber dem Staatsapparat musste sie getarnt werden. Unter den primitiven technischen Bedingungen, unter denen diese Schrift hergestellt werden musste, ließ es sich nicht vermeiden, das bei der Korrektur eine Maschinensatzzeile versehentlich falsch ausgewechselt wurde. Für uns ist die fehlende Zeile nicht mehr zu rekonstruieren. Deshalb hielten wir es für richtig, auf Seite l l den mit einem /= gekennzeichneten Absatz wie im Original stehen zu lassen.

Die Schrift führt als Erscheinungsort Straßburg an. Straßburg lag damals außerhalb des „Wirkungsbereiches“ der deutschen Polizei und Justiz. Daher lag es nahe, die IVKO (internationale Vereinigung der kommunistischen Opposition) und Alfred Quiri, der erst für die in Straßburg erscheinende „Neue Welt“ und später die elsässische „Arbeiterpolitik“ verantwortlich zeichnete, als Herausgeber zu nennen. Alfred Quiri musste für seine kommunistische Tätigkeit unter deutscher Besatzung mit dem Leben bezahlen. Nur einige Monate vor Kriegsende wurde er in Deutschland zum Tode verurteilt und hingerichtet. Waldemar Bolze, der bald nach Kriegsende nach seiner Rückkehr in die Legalität versuchte, den Kontakt mit den elsässischen Freunden und mit Alfred Quiri wieder herzustellen, musste in einem Brief an seine politischen Freunde damals mitteilen: „…heute von seiner Frau die Trauerbotschaft erhalten, das er nach 5 Monaten Haft am 5.April zum Tode verurteilt und am 19.April in Stuttgart hingerichtet worden ist … Wieder ein braver Kumpel weniger…“

Der Verfallsprozess der bürgerlichen Gesellschaft und der bürgerlichen Demokratie zwingt die Menschen heute erneut, sich mit gesellschaftlichen Fragen zu beschäftigen. Dabei entsteht notwendigerweise das Bedürfnis, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, um, auf ihren Erfahrungen aufbauend, den Ausweg aus den Widersprüchen zu finden. Das kann nicht heißen, das die kommunistische und Arbeiterbewegung die Erfahrungen und Ergebnisse der vorhergehenden Perioden gedankenlos auf die veränderten Bedingungen anwendet. Das richtige Verständnis der bisherigen Klassenkämpfe und ihrer politischen und theoretischen Erkenntnisse erleichtert, ja, sie ist Vorbedingung zur Lösung der Fragen der Gegenwart und dient so dem Ziel der Befreiung der Arbeiterklasse.

Gruppe Arbeiterpolitik – Dezember 1972

Straßburg 1932, Nachdruck 1972, 27 Seiten, Broschur. 1,50 €.

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