Bericht von einer Betriebsschließung
Warum dieser Erfahrungsbericht?
Auf Beschluss des Gildemeisterkonzerns, zu dem Heidenreich & Harbeck (H&H) seit 1972 gehört, werden bis Ende 1977 über 800 Kollegen von ea. 1000 entlassen. Das bedeutet praktisch die Stilllegung dieser traditionsreichen Hamburger Werkzeugmaschinenfabrik.
Wir Arbeitnehmer von H&H wurden von diesem Konzernbeschluss überrascht. Bis zuletzt wurden wir über die wirklichen Absichten der Geschäftsleitung getäuscht. Deswegen brauchten wir eine Anlaufzeit, bis wir uns dagegen wehrten. Zusammen mit der IG-Metall machten wir mit verschiedenen Aktionen die Öffentlichkeit auf diese Vernichtung von guten Arbeits- und Ausbildungsplätzen aufmerksam.
Unser Fall erregte in Hamburg eine Zeit lang Aufsehen. Gemeinsam mit der IG-Metall konnten wir nicht verhindern, dass unsere Arbeitsplätze den Konzerninteressen geopfert werden. Wir haben bitter erfahren, das eine Belegschaft allein nicht den nötigen politischen Druck erzeugen kam, um auch Konzernherren zum Einlenken zu bewegen. …
Herausgegeben von den Vertrauensleuten der Fa. Heidenreich & Harbeck
Hamburg, Dezember 1976, Broschüre, 36 Seiten
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