Bernhard Idselis †

Am 27.06.2020 ist unser politischer Freund Bernhard Idselis in Delmenhorst gestorben. Geboren war er am 19.04.1938 in Berlin und wuchs in Wörlitz auf.

Bernd hat in der DDR den Beruf des Zimmermanns gelernt. Er hatte den Vorteil, einen kritischen Kommunisten an seiner Seite zu haben, der ihn in seinem eigenen kritischen Denken unterstützte.

Seine Freisprechung erlebte er mit anderen zusammen beim DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck, der selber Zimmermann gewesen war und den jungen Zimmerleuten mit einem Hobel in der Hand imponierte. Bernds kritisches Denken brachte ihn in Gegensatz zum Wehrdienst in der DDR, deshalb ging er über die Grenze in den Westen.

Überall, wo er in der BRD Arbeit fand, setzte er sich für die sozialen Interessen seiner Kollegen ein. Nach einem Ingenieurstudium am Technikum in Bremen war das Wasserwirtschaftsamt in Sulingen seine neue Arbeitsstelle. Hier brachten ihn die Kollegen an die Spitze ihres Personalrates. Seine konsequente Haltung in Sachen Ökologie und Arbeitsbedingungen der Kollegen veranlasste die lokalen Umweltgruppen, den niedersächsischen Umweltminister zu bewegen, ihn zum Leiter der besonders problematischen Sondermülldeponie (Dioxin) Münchehagen im Kreis Nienburg zu benennen. Dank seines Einsatzes erhielten die Beschäftigten bei der Sicherung der Giftmüllhalde erträgliche Arbeitsbedingungen. In der Bremer Gruppe setzte er sich für die Solidarität mit kämpfenden Belegschaften ein. Hatte er in Delmenhorst gute Kontakte zu Betriebsräten verschiedener Betriebe, so war er den Sekretären seiner Gewerkschaft ver.di durch sein kritisches Denken unbequemes Mitglied gewesen.


aus Arbeiterpolitik Nr. 3/4 2020

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