
Am 12. Dezember 2025 starb unser Genosse Rolf Becker. Seit 1969 war er Mitglied in der Gruppe „Arbeiterpolitik“. Wir lernten ihn als einen Menschen kennen, der sein Talent und seine Fähigkeiten als Schauspieler nutzte, um die arbeitende Bevölkerung und ihre gewerkschaftlichen Vertretungen in den stattfindenden Klassenkämpfen praktisch zu unterstützen.
Er nutzte sein Talent nicht nur, um seine Zuhörer:Innen emotional zu packen und aufzuwühlen. Sein Auftreten war stets geleitet von dem gleichzeitigen Bemühen, politische Orientierung im marxistischen Sinne zu vermitteln. Seine politische Haltung zu den aktuellen Klassenauseinandersetzungen gewann er in den Diskussionen und Aktivitäten der Gruppe. Als Orientierung dienten ihm der Standpunkt und die Vorschläge des Altgenossen Pep (Josef Bergmann, 1913 bis 2005). So als er im Mai 1999 mit einer Gruppe von Kolleg:innen und Aktivist:innen das durch die NATO bombardierte Jugoslawien besuchte. „Dialog von unten statt Bomben von oben“ nannte sich die Antikriegsinitiative, die anschließend in Deutschland versuchte, Gewerkschafter:Innen gegen die deutsche Beteiligung an diesem Krieg zu mobilisieren. Über Kontakte zur IG Metall in Salzgitter gelang es ihnen damals eine riesige Dreh- und Werkbank in das durch NATO-Bombardement zerstörte Automobilwerk „Zastava“ in Kragujevac zu bringen.
Ein weiteres Beispiel für Rolfs Aktivitäten sind die 2012 aufgenommenen Solidaritätsbesuche und Gegenbesuche nach und aus Griechenland. Wir dokumentieren mit folgender Broschüre einen kleinen Teil von seinen Aktivitäten und Reden in Griechenland. Die Art und Weise, wie er sein Talent und seine Fähigkeiten in Sinne der internationalen Solidarität nutzte, werden darin sichtbar. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde Rolf am 12. April 2025 von der Tageszeitung Junge Welt als erstem Preisträger der Rosa-Luxemburg-Preis verliehen.
Internet Gedenken Rolf
Die Broschüre kann hier als PDF
heruntergeladen werden.
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