Nein zum Krieg
Russland ist kein Feind
Frieden – Freundschaft – Zusammenarbeit

Dokumentiert

Anfang Oktober veröffentlichte die Anti-Nato-Aktion Athen den folgenden Aufruf. Wir haben ihn ins Deutsche übersetzt. Wir halten die inhaltliche Stoßrichtung für überzeugend, die die Kriegskosten für die Bevölkerung mit der Forderung nach echten Verhandlungen mit Russland und nach Frieden verbindet. Unseres Erachtens ist er geeignet über den engen Kreis linker Antikriegsgegner hinaus zu wirken.

 


 

Nein zum Krieg
Russland ist kein Feind
Frieden – Freundschaft – Zusammenarbeit

Die europäischen Staats- und Regierungschefs sind in Aufruhr. Sie rufen: „Der Krieg in der Ukraine muss weitergehen“, „Wir befinden uns im Krieg mit Russland“, „Wir müssen bis 2030 aufrüsten, um für einen russischen Angriff in Europa gerüstet zu sein“. Und das Sahnehäubchen kam von der EU-Außenministerin, der Estin Kaja Kallas: „Wir müssen Russland heute besiegen, damit wir morgen China besiegen können.“ (!!)

Leben wir in einem europäischen (oder vielmehr westlichen) Irrenhaus? Sind die westlichen und europäischen Eliten verrückt geworden?

Die europäischen Staats- und Regierungschefs rufen zu einem Wettrüsten der europäischen Länder auf. Waffen, Armeen, Kriegsvorbereitungen: Das ist ihre Vision für die kommenden Jahre. Laut ReArm Europe müssen die europäischen Länder bis 2030 800 Milliarden Euro für Rüstung ausgeben. 28 Milliarden Euro davon entfallen auf Griechenland. 5 % des BIP jedes NATO-Mitgliedsstaates müssen für die Verteidigung ausgegeben werden … das hat das heilige NATO-Bündnis beschlossen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs, die Koalition der Willigen für die Ukraine (darunter Kyriakos Mitsotakis), erklären sich bereit, Waffen im Wert von 101 Milliarden Euro von den USA zu kaufen und der Ukraine zu geben … damit der Krieg weitergehen kann!! Wer soll das bezahlen?

Unsere Regierungen, die behaupten, kein Geld für Gesundheit, Bildung, bessere Löhne für Arbeiter und Rentenprogramme auftreiben zu können … finden wie durch ein Wunder genug Geld, um weiter Krieg zu spielen.

Und wenn Russland Europa angreifen will, warum tut es das nicht jetzt, wo Europa militärisch unvorbereitet ist? Wartet Russland darauf, dass Europa sich aufrüstet und bereit ist, um 2030 angreifen zu können? Warum sollte es das tun? Damit der Krieg fair ist und Russland den Fairplay-Preis gewinnt? Halten unsere Staats- und Regierungschefs die Völker Europas für leichtgläubig? Doch was denken die Völker Europas darüber und was tun sie?

Werden wir diesen Entwicklungen weiterhin tatenlos zusehen? Wer wird diese Milliarden für Rüstung bezahlen? Wer wird getötet, wenn Kriegsvorbereitungen und Kriegshysterie zu einem allgemeinen Krieg führen? Beachtet, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass uns so etwas passieren könnte. Es wäre wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. „Russland will uns angreifen“ … „Wir müssen uns auf den Kampf gegen Russland vorbereiten“ … Wenn wir Russland weiter provozieren und reizen, könnten wir in einen Krieg mit ihm geraten. Hinzu kommt das Unvorhersehbare. Kriegsvorbereitungen und Kriegshysterie können durch ein zufälliges Ereignis den Ausbruch eines allgemeinen Krieges auslösen.

Sind wir, die Völker Europas, mit einer solchen Aussicht einverstanden? Sind wir mit den Entscheidungen unserer Politiker einverstanden? Wollen wir, dass unsere nahe Zukunft voller Armut und Tod ist?

Vielleicht ist es Zeit zu reagieren? Zu rufen: STOPPT DEN KRIEG IN DER UKRAINE! BEGINNT ECHTE VERHANDLUNGEN MIT RUSSLAND!

Wurde das griechische Volk jemals nach der Entscheidung der Mitsotakis-Regierung gefragt, uns bis zum Hals in den Ukraine-Krieg zu ziehen? Hat das griechische Volk akzeptiert, dass Russland unser Feind ist und wir uns im Stellvertreterkrieg gegen Russland mit dem gesamten westlichen NATO-Block verbünden müssen? Die Eskalationsphase dieses Krieges begann im Februar 2022, aber der Krieg selbst begann viel früher.

Wir glauben, dass der Krieg in der Ukraine nicht unser Krieg ist und dass Griechenland ihn verlassen muss.

Was auch immer man über die Verantwortung des Westens, die Verantwortung Russlands und die Verantwortung der Machthaber in Kiew denken mag, wir müssen alle gemeinsam, HIER UND JETZT, die Beendigung des Krieges fordern.

Lasst den Westen und Kiew an einen Tisch kommen, um ernsthaft mit Russland zu verhandeln und ein Abkommen zu unterzeichnen. Der Westen muss die Forderungen und Anliegen der russischen Seite berücksichtigen. Nur wenn man die Anliegen der Gegenseite berücksichtigt, kann eine Einigung erzielt werden – ein Friedensabkommen.

Keine Diplomatie wie die Abkommen Minsk I und Minsk II, die der Westen 2014–2015 mit Russland unterzeichnete und die weder von Kiew noch vom Westen jemals eingehalten wurden … Abkommen, deren einziges Ziel es war, Zeit zu gewinnen, damit die westlichen Eliten das Kiewer Regime aufrüsten und einen Krieg gegen Russland beginnen konnten (Merkel selbst gab dies in öffentlichen Erklärungen zu).

Keine Verhandlungen wie die in Minsk und Istanbul, die im Frühjahr 2022 nach der russischen Invasion in der Ukraine stattfanden und Russland erneut täuschten (es zog Truppen ab, die auf Kiew vorgerückt waren) … und die vereinbarten Bedingungen führten nicht zu einem verbindlichen Abkommen. Der Westen drängte Kiew daraufhin: „Kämpft weiter, wir werden euch unterstützen, wir werden euch aufrüsten, wir sind alle an eurer Seite, wir werden Russland vernichten.“

ES REICHT! Echte Verhandlungen, um den Krieg zu beenden! Eines Krieges, der Menschenleben kostet und wirtschaftliche Verwüstung verursacht.

Denken wir ein-, zwei-, dreimal darüber nach, wohin Europa und unser Land steuern.

Ist es nur Kino oder ist es realistisch, sich vorzustellen, dass Russland im Falle eines allgemeinen Krieges den NATO-Hafen Alexandroupolis, das NATO-Hauptquartier in Larissa und andere militärische Ziele auf griechischem Territorium bombardieren würde? Bei den Nordwinden, die wir in Griechenland haben, würde die durch unkonventionelle Angriffe erzeugte Wolke Athen in weniger als einer Stunde erreichen. Halten wir das für möglich?

Wollen die Völker Europas, die Griechen, in Energiearmut geführt werden, weil die europäischen und amerikanischen Eliten die Energieabkommen mit Russland aufkündigen? Können sich die Völker diese Entscheidungen leisten? Ist der Zusammenbruch der deutschen und nordeuropäischen Industrie nicht ein Weckruf?

Wer wird für den Ersatz der Waffen aufkommen, die von den griechischen Inseln in die Ukraine geliefert werden? Irgendwann wird man uns sagen: „Die griechischen Inseln müssen wiederbewaffnet werden, sie dürfen nicht ohne Verteidigungssysteme zurückgelassen werden, damit sie geschützt werden können.“ Ja – aber wer hat sie leergeräumt und warum?

Wer hat entschieden, dass Russland ein Feind Griechenlands ist? Wer hat beschlossen, die langjährigen freundschaftlichen Beziehungen Griechenlands zu Russland abzubrechen? Ist es möglich, dass all dies im Namen des griechischen Volkes geschieht?

Ist es möglich, dass in unserem Namen kulturelle Veranstaltungen mit russischen Künstlern verboten oder abgesagt werden? Wenn sich jemand an der Schande der antirussischen Hysterie beteiligen will, dann soll er das tun, aber nicht in unserem Namen. Keine Aktionen, die uns als Volk entehren. Behaltet die Dummheit und Niedertracht des Antirussismus für euch!

Und schließlich ist da noch der Weg der Slowakei, die Mitglied der EU und der NATO ist. Die slowakische Regierung identifiziert sich nicht mit den Entscheidungen der westlichen und europäischen Eliten, weil ihr ihr nationales Interesse am Herzen liegt. Und dieses Interesse besagt: „Unser Land kann und darf kein Feind Russlands sein.“ Warum folgt Griechenland nicht der Haltung der Slowakei im Ukraine-Krieg?

Wir müssen sofort handeln und gegen den Krieg mobilisieren. Das gesamte griechische Volk – unabhängig von politischen und ideologischen Positionen – muss sich organisieren und FRIEDEN MIT RUSSLAND – KEIN KRIEG – fordern.

Lasst uns kämpfen für:

  • Verhandlungen mit Russland, diplomatische Bemühungen um eine Einigung und ein Ende des Krieges in der Ukraine.
  •  Nein zur Wiederaufrüstung Europas. Nein zur Militarisierung. Geld für soziale Bedürfnisse, nicht für Rüstung.
  • Schaffung einer umfassenden Perspektive für Frieden und Zusammenarbeit in Europa und weltweit.
  • Keine Beteiligung Griechenlands am Ukraine-Krieg. Rückzug aus dem Krieg hier und jetzt.
  • Keine Waffenlieferungen von Griechenland in die Ukraine. Wir betonen, dass diese Waffen nachweislich von der ukrainischen Armee eingesetzt wurden, um Gebiete in der Ostukraine anzugreifen, in denen ethnische Griechen leben. Griechenland liefert Waffen, die zum Töten von Griechen eingesetzt werden!
  • Keine NATO-Unterstützung für Waffentransporte in die Ukraine. Schließung von NATO-Stützpunkten und NATO-Militäreinrichtungen.
  • Verbot des freien Aufenthalts von Agenten des ukrainischen Regimes und ukrainischer faschistischer Gruppen (z. B. Asow) in Griechenland.
  • Griechenland aus dem Sanktionsregime gegen Russland herausnehmen. Diese Sanktionen werden von den Völkern Europas, Russlands und Griechenlands teuer bezahlt.
  • Wiederherstellung und Ausbau der diplomatischen Beziehungen zu Russland.
  • Handels- und Wirtschaftstransaktionen mit Russland zu gleichen und für beide Seiten vorteilhaften Bedingungen.
  • Wiederherstellung der Flugverbindungen.
  • Einstellung der Provokationen gegen russische Bürger und ihre in Griechenland lebenden Gemeinschaften.
  • Engagement des griechischen Staates für die in Russland und der Ostukraine lebenden Griechen. Es gibt keine „guten“ und „schlechten“ ausgewanderten Griechen. Diejenigen, die in russischen Gebieten leben, sind für den griechischen Staat unsichtbar.
  • Wiederherstellung und Ausbau der kulturellen, intellektuellen, wissenschaftlichen und sportlichen Kontakte zu Russland. Es ist offensichtlich, dass es keine europäische Kultur gibt, die nicht die russische Kultur als einen ihrer Bestandteile einschließt.

Die Völker werden nicht für den Krieg der NATO in der Ukraine bezahlen.
Wir rufen alle Menschen, die Frieden wollen und ein Ende des Krieges wollen, zum gemeinsamen Handeln auf.

Anti-NATO-Aktion
antinato.drasi@gmail.com


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