Gedenken an die Opfer des Anschlags von Hanau in Siegen

Korrespondenz

Foto: Siegen gegen Rechts

Am 21. Februar veranstaltete das antifaschistische Bündnis „Siegen gegen Rechts“ eine Kundgebung anlässlich des Jahrestags des Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020, um all denen zu gedenken, die an diesem Tag getötet wurden, und allen Opfern von rassistischer und rechtsterroristischer Gewalt.

Es beteiligten sich bis zu 150 Menschen an der Kundgebung – ein breites Spektrum aus Jung und Alt und bunter Provenienz, überwiegend aus verschiedenen linken Organisationen, Kirchengruppen und regionalen AntiFa-Gruppen.

Foto: Siegen gegen Rechts

Die Teilnehmer*innen hörten über Lautsprecher und Leinwand in einem Video-Beitrag die Worte der Überlebenden und hinterbliebenen Freunde und Verwandten. Außerdem gab es mehrere Redebeiträge von Teilnehmer*innen der Veranstaltung, die auch spontan am offenen Mikrofon gehalten wurden. Sie berichteten von den teilweise sehr persönlichen Erlebnissen und Verbindungen zu den Opfern des Anschlags aus Hanau, aber auch von Erfahrungen mit Rassismus und rechtsradikaler Bedrohung. Zur Sprache kam auch das Versagen der Behörden sowohl im Vorfeld, aber auch nach der Tat und bei den anschließenden Ermittlungen. Zum Ende konnten Teilnehmer*innen der Kundgebung Kerzen zum Gedenken entzünden.

Während der Veranstaltung entwickelte sich im Wechselspiel zwischen Reden, Musik und Bildbeiträgen eine dichte Atmosphäre, die die Ernsthaftigkeit des Anlasses in würdevoller Weise zum Ausdruck brachte.

Foto: Siegen gegen Rechts

Hielt sich die Polizei während der Kundgebung diskret im Hintergrund, fiel sie ab Ende durch Abwesenheit auf, obwohl es schlechte Erfahrungen mit faschistischen Übergriffen auf heimkehrende Kundgebungs-Teilnehmer*innen bei ähnlichen Veranstaltungen gab. Das Bündnis zieht daraus die Konsequenz, künftig eine Nachsicherung selbst zu organisieren.

Die auf der Veranstaltung gesammelten Spenden werden der „Initiative 19. Februar“ zukommen, um ihre Arbeit zu unterstützen. Weiterhin fordert das Bündnis „Siegen gegen Rechts“ eine konsequente Aufklärung der Geschehnisse und die Bekämpfung von Rassismus, egal wo sich dieser gesellschaftlich zeigt, ob am Arbeitsplatz oder im Alltag.

Foto: Siegen gegen Rechts

Wir vergessen niemanden – Hanau war kein Einzelfall – Siegen gegen Rechts!


aus Arbeiterpolitik Nr. 3 / 2021

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