Manifest für würdige Bedingungen in unseren Krankenhäusern

„Wir bleiben und kämpfen, denn es muss sich alles ändern!“

Wir dürfen uns an den Notstand in der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nie gewöhnen. Wir dürfen uns niemals daran gewöhnen, dass der Personalmangel uns zu gefährlicher Unterversorgung zwingt, dass wir Medikamente zu spät zu geben oder dass Patientinnen und Patienten alleine sterben müssen.

Die Pandemie hat für viele Kolleginnen und Kollegen das Fass zum Überlaufen gebracht. Von Politik und Arbeitgebern im Stich gelassen, häufig ohne ausreichenden Schutz für sich selbst und die Patientinnen und Patienten, sind viele weit über ihre Grenzen gegangen. Jetzt müssen wir zusehen, wie die Besten gehen, weil sie nicht mehr können. Wir werden weniger statt mehr!

Wir kennen die Gründe dafür. Ein Finanzierungssystem, dass Einsparungen, Fusionen, Krankenhausschließungen und Gewinnmaximierung befördert. Fehlende Regelungen zur Personalbemessung, ohne die die Berufsflucht nicht aufzuhalten ist! Nur solche verbindlichen Regelungen können uns Sicherheit geben, jetzt und in Zukunft unseren Beruf so ausüben zu können, wie es unserem beruflichen Selbstverständnis entspricht.

Aber die politisch Verantwortlichen in Hamburg heben nur die Hände und erklären uns, sie können nichts tun. Wir akzeptieren diese Gründe für den Notstand in der Versorgung unserer PatientInnen nicht länger.

Wir bleiben, solange wir noch können, und kämpfen!

Wir kämpfen um menschenwürdige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und dafür, dass in den Kliniken das Wohl der Menschen statt der Taschenrechner Priorität hat.

Wir wissen das wir in diesem Kampf nicht allein sind. 160 Menschen aus den verschiedensten Bereichen dieser Stadt haben sich im Februar in Videoversammlungen versprochen, Seite an Seite gegen Einschüchterungen kritischer Kolleginnen und für menschenwürdige Bedingungen an unseren Krankenhäusern zu kämpfen.

Unser gemeinsamer Kampf ist in diesen Tagen notwendiger denn je.

Wir sehen die Vielen in dieser Stadt, die aufgrund der Pandemie gerade existenziell bedroht sind, weil staatliche Hilfen vor allem den Unternehmern zugutekommen. Wir sehen den Widerspruch zwischen einschränkenden Maßnahmen im privaten Leben und unzureichendem Infektionsschutz in den Betrieben. Wir erleben, wie Eigentumsschutz bei Impfpatenten wichtiger ist, als der Gesundheitsschutz.

Das muss sich alles ändern, um Menschenleben zu retten. Der gemeinsame Kampf um eine würdige Gesundheitsversorgung ist ein wichtiger Teil davon, und wir laden alle ein, sich daran zu beteiligen.

Weil sich alles ändern muss in unserem Gesundheitssystem, gehen wir jetzt in den ersten Hamburger Kliniken in die tarifliche Entlastungsbewegung. Wir nehmen die Bedingungen selber in die Hand.

Alle Unterstützenden dieses Manifests sind Teil dieser Bewegung und nehmen auch die Hamburger Regierung in die Pflicht – als Arbeitgeberin im UKE, als Anteilseignerin bei Asklepios und in ihrer Verantwortung für Kontroll- und Regelungspflichten. Geht endlich mit uns Beschäftigten darüber ins Gespräch, was es für würdige Bedingungen in unseren Krankenhäusern braucht!


 

Unterstützt das „Manifest für würdige Bedingungen an unseren Krankenhäusern“ als Betriebsgruppe, Gewerkschaftsgremium, Verein oder Organisation mit einer schriftlichen Erklärung und / oder mit einem Foto eurer Gruppe und dem Hashtag „Entlastung 2022!“

An: info@hamburger-krankenhausbewegung.de

 


Zum Video des Manifest für würdige Bedingungen in unseren Krankenhäusern

Zur Webseite der Hamburger Krankenhausbewegung


 

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